Es war die etwas andere ILA Airshow Berlin.
War man aus früheren Jahren eher ein rauschendes Fest der Luftfahrt in all ihren Facetten gewohnt, spürte man in diesem Jahr die allgegenwärtigen Bedrohungen durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, durch die Endlichkeit fossiler Energie und durch die Auswirkungen des Klimawandels.
Dennoch, oder vielleicht sogar deshalb war die ILA für rund 72.000 Besucher nach vier Jahren coronabedingter Abstinenz ein begehrter Anlaufpunkt und ein faszinierendes Erlebnis. In der Tat hätte die Messegesellschaft etliche Tickets mehr verkaufen können, entschloss sich jedoch bereits im Vorfeld aus Sicherheitsgründen zu einer strikten Einlassbegrenzung. Und so hieß es für viele Besucher, die sich nicht rechtzeitig um ihre Eintrittskarten bemüht hatten: Ausverkauft!
Der DMFV hatte sich bereits ein halbes Jahr vor Messestart mit der Messegesellschaft auf eine erneute Teilnahme des Verbandes geeinigt. Das war nicht so selbstverständlich, passte man doch als Freizeitsport irgendwie so gar nicht ins Messekonzept. Dennoch gelang es den Verantwortlichen des DMFV, die ILA-Macher davon zu überzeugen, wie wertvoll der Modellflug als Pool an Nachwuchskräften für Studiengänge und Berufe in der Luft- und Raumfahrt ist.
Mehr noch: Dieses Konzept konnte sogar den sonst sehr gewerblich geprägten BDLI überzeugen und man bot dem DMFV zwei Slots auf der heiß begehrten Bühne im Bereich „Advanced Air Mobility“ an, für den der DMFV eine hochinteressante Podiumsdiskussion mit sechs Teilnehmern zum Thema „Vom Hobby zum Beruf … Dein Weg in die Luft- und Raumfahrt“ ausarbeitete.
Mission erfüllt.
Die Vorschusslorbeeren, die der DMFV von Messe und BDLI erhielt, konnte der Verband in vollem Umfang erfüllen. Bereits an den Fachbesuchertagen war der DMFV-Messestand stark frequentiert und die Standbesatzung Hans Schwägerl (Präsident), Torsten Lehmann (Gebietsbeiratsvorsitzender) und Uli Hochgeschurz (Generalsekretär) hatte buchstäblich alle Hände voll zu tun, den durchaus interessierten Gästen das Leistungsspektrum des DMFV und die Bedeutung des Hobbys für hunderttausende von Menschen zu erläutern.
Das wunderbare Exponat eines Helikopters BK117C1 im Maßstab 1:7,2 unseres Mitglieds Mathias Fischer aus Liebenwalde und ein Modellflugsimulator der Firma IKARUS machten den DMFV-Messestand zu einem echten Hingucker. Insbesondere an den Publikumstagen Samstag und Sonntag avancierte Stand 3/481 zum Treffpunkt von Modellfliegern und Luftsportinteressierten.
Ein faszinierendes Panel.
Besondere Erwähnung verdienen jedoch die Teilnehmer der bereits erwähnten Podiumsdiskussion. An beiden Publikumstagen konnten Ai Quynh Vo (TU Berlin), Jörg Schamuhn (Airial Robotics), Steven Schallhorn (JUMP!-Junge Modellpiloten) und DMFV-Präsident Hans Schwägerl das Publikum mit einem kurzweiligen Talk in ihren Bann ziehen. Den Moderatoren Marry-Joy Uher (meetome) und Carlos Oliver-Vollmer (jungvornweg) gelang es vorzüglich, die Thematik „Nachwuchs- und Jugendarbeit“ aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten und die Teilnehmer zu inspirieren. Ein besonderes Lob gab es dafür von Robert Friebe vom BDLI, der die Organisation der ILA-Stage übernommen hatte: „[…] Mit Ihrem doppelten Panel haben Sie einen großen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle für den inspirierenden und innovativen Einblick in die AAM-Welt aus Sicht des DMFV danken und bitten darum, den Dank an alle Panelisten weiterzuleiten. […]“.
Die ILA Airshow endete am Sonntag, dem 26. Juni um 18:00 Uhr. Die Beteiligten des DMFV sind aber sicher, dass dies nicht der letzte Auftritt des Verbandes auf der weltweit größten Luftfahrtaustellung gewesen sein wird. Hoffen wir, dass dies im Jahr 2024 unter anderen weltpolitischen Vorzeichen geschieht und dass die ILA wieder das rauschende Fest der Luftfahrt werden kann, das wir uns alle von ihr versprechen.