Nachdem Anfang der siebziger Jahre viele Modellflieger zunehmend unzufrieden mit ihrer Interessenvertretung im Deutschen Aero Club (DAeC) geworden sind, findet sich eine kleine Gruppe unter der Leitung von Karl Schang zusammen, die ihrer Unzufriedenheit nicht nur verbal Ausdruck verleiht, sondern auch tätig wird. Sie entwickeln den Gedanken der Gründung einer Interessenvertretung nur für Modellflieger, die sich deren ureigensten Belange annehmen soll.
Im Laufe des Jahres 1972 finden Vorbereitungsarbeiten wie die Erstellung einer Satzung, Verhandlungen mit einem Versicherer, durch die eine für die Modellflieger in ihrer Art einmalige Versicherung geschaffen worden ist, und andere organisatorischen Maßnahmen, statt.
Am 3. November 1972 ist es dann soweit: Der Deutsche Modellfliegerverband (DMV) wird gegründet. Die Gründungsmitglieder sind Karl Schang, Fritz Sterkel, Uwe Braunsdorf, Paul Veith, Richard Lang, Karl Richter und Ingeborg Schang. Zum Vorstand werden als 1. Vorsitzender und Geschäftsführer Karl Schang, als Schriftführer und Pressewart Fritz Sterkel und als Kassierer Uwe Braunsdorf gewählt. Die Satzung wird angenommen.
Am 9. November 1972 wird der Deutsche Modellfliegerverband (DMV) in das Vereinsregister beim Amtsgericht in Bad Vilbel eingetragen.
Während der Monate November und Dezember 1972 gibt es Informations-Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften Modell und FMT. Dort werden die Aufgaben des neuen Verbandes vorgestellt:
– “Kontaktaufnahme mit zuständigen Behörden, um bundesweit eine vernünftige Regelung für die Genehmigungsverfahren zur Zulassung von ‘Modellfluggeländen innerhalb der 1,5-km-Grenze zu erreichen. […]
– Aktive Hilfe bei Genehmigungsverfahren, Gewährung von Rechtsschutz.
– Beschaffung von zentralgelegenem und verbandseigenem Modellfluggelände für RC-, Frei- und Fesselflug, die jedem Modellflieger offenstehen, damit auch kleine Gruppen und “Einzelgänger” eine faire Chance haben.
– Aufbau eines eigenen Referates “RC-Elektronik”, welches den Kontakt zwischen Modellfliegern und Industrie pflegt und in Zusammenarbeit mit der Bundespost Absprachen trifft, um geschützte Frequenzen für Modellflieger und ausreichenden Störkontrollen zu schaffen, um unnötiges Risiko zu vermeiden und den hohen Stand der Fernsteuertechnik voll auszuschöpfen.
– Aktive, ideelle und finanzielle Unterstützung der Modellflieger für nationale und internationale Wettbewerbe.
– Aktive, ideelle und finanzielle Unterstützung zur Förderung der Experimentalarbeit im Modellflug.
– Unterstützung bei Freundschaftsfliegen und –treffen auch auf internationaler Ebene.
– Unterstützung bei Flugtagen zur Förderung der Publikumsarbeit.
– Umfassender Versicherungsschutz.
– Förderung des fliegerischen Nachwuchses. Dabei sollte man den interessierten jungen Modellfliegern in Kooperation mit dem DAeC den Weg auch zu anderen Bereichen des Fliegens ebnen.
– Reger Gedankenaustausch untereinander, wie auch durch die Fachzeitschriften. Wir wollen zeigen, daß Modellfliegen ein Volkssport sein kann.”
– Aufruf zu kurzen Informationen über die Vereine (Postkarte).
15. Dezember 1972 Erster Informations-Brief an interessierte Modellflieger.
15. Dezember 1972 Kontaktgespräch von Vorstandsmitgliedern des DMV mit dem Modellflugreferenten der Hauptgeschäftsstelle des DAeC in Bergen-Enkheim.
1972 Die Geschäftsstelle des neuen Verbandes befindet sich bis zum Spätsommer 1974 im Haushalt der Familie Schang. Vor allem Ingeborg Schang, spätere Quabeck, erledigt unentgeltlich die anfallenden Verwaltungsarbeiten.