Die internationale Deutsche Meisterschaft Indoor Kunstflug (kurz: DM Indoor) – der Indoor Kunstflug Wettbewerb mit der längsten Tradition – lockte auch 2017 wieder zahlreiche Piloten aus In- und Ausland nach Nordhorn, einer Kreisstadt im äußersten Südwesten Niedersachsens, direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Der MFC Nordhorn konnte wie 2013 erneut die Euregium-Sporthalle als Austragungsort für das erste Adventswochenende reservieren.
33 Piloten aus 6 Nationen hatten sich für die 17. DM Indoor angemeldet, am Start waren es dann 30 Piloten, darunter auch einige „neue Gesichter“.
Um den rückläufigen Teilnehmerzahlen im Bereich Indoor Kunstflug entgegen zu wirken, wurde erstmalig für Einsteiger die Klasse F3P-Rookie ausgetragen. Hier konnten die angehenden Kunstflugpiloten erste Erfahrungen sammeln und sich Tipps von erfahrenen Wettbewerbspiloten holen. Als Punktwerter agierten die 4 Piloten des F3P-Team Germany. Bei der Siegerehrung im Rahmen der gemeinsamen Abendveranstaltung ging kein Teilnehmer leer aus. Die drei Erstplatzierten, Jiri Berka (CZE), Niklas Bernauer und Kevin Chagneau (LUX) bekamen Pokale, Piloten der Plätze 4 bis 7 hatten die Wahl zwischen einem Clik R2 Bausatz, einem Citrino von Donatas Design, oder einem Antrieb von SG (Sergey & Alex Glavak). Vielen Dank den Sponsoren!
In der Klasse F3P-Sport (FAI F3P-AA) waren dieses Jahr leider nur 6 Piloten am Start. Die Leistungsdichte war allerdings sehr hoch und selbst nach dem zweiten Durchgang hätte jeder der Top-Five noch Sieger werden können. Letztendlich setzte sich „Neuling“ Karel Dunka (CZE) mit einem 1000er im dritten Durchgang knapp vor Robert Steinbrecher und Kamil Mrazik (CZE). Aber auch Peter Albert, mit einem 1000er im ersten Durchgang, und Sjef Salemans (NED) waren ganz nahe dran am Podium. Mit fast 93% der Punktzahl des Siegers zeigte Gerhard Balzarek eine respektable Leistung.
In der Klasse F3P-Expert (FAI F3P-AP) lagen nach den ersten drei Durchgängen (und einem Streicher) fünf Piloten mit jeweils über 1900 Punkten noch recht eng zusammen. Derk van der Vecht (NED) setzte mit zwei Tausendern zwar bereits eine „Duftmarke“, aber im zweiten Durchgang ging der Tausender an Marek Plichta (CZE). Noch waren Philipp Schürmann (SUI), der erst 14 jährige Andreas Wildauer (AUT) und Markus Zolitsch in „Schlagdistanz“. Beachtenswert auch die Leistungen des jüngsten Piloten. Martin Münster (10) hatte seine Victory erst zwei Wochen vor der Meisterschaft bekommen und hätte beinahe den Sprung in die Top-Ten geschafft. Respekt!
Statt eines bekannten Finalprogramms fliegen auf der DM Indoor des DMFV die besten zehn Piloten zwei weitere Durchgänge der so genannten „Unbekannten“, wo der beste Durchgang mit 1/3 in die Wertung eingeht. Hier können die Piloten ihr modellfliegerisches Talent zeigen und der Wettbewerb bleibt bis zur letzten Runde spannend.
Nachdem seit 2011 kein deutscher Pilot in der Klasse F3P-Expert mehr auf dem Podium stand, wurde 2012 erstmalig eine zusätzliche nationale Wertung eingeführt. Den Titel „Deutscher Meister Indoor Kunstflug“ holte sich auch dieses Jahr Markus Zolitsch, gefolgt von Daniel Köhler und Andreas Thalhamer auf den Plätzen zwei und drei. Bemerkenswert auch die Leistung von Frederik Hösch (18). Auf Anhieb schaffte er den Sprung in die Top-Ten mit seinem Modell „Rane“ nach einem Bauplan des F3P-Team Finnland.
Für die besonders für Zuschauer attraktive Klasse F3P-A(ero)Musicals meldeten sich sechs Teilnehmer an. Erstmalig kam ein strafferes Bewertungssystem zur Anwendung, welches vor allem die Punktwerter entlasten soll. Nach einem technischen Problem im ersten Durchgang ging Marek Plichta (CZE) „volles Risiko“ und sicherte sich mit zwei Tausendern Platz 1, dicht gefolgt von Derk van der Vecht (NED) und Markus Zolitsch. Die anwesenden Zuschauer spendeten kräftig Applaus.
Hier die kompletten Wertungen: