Drohende Einschränkungen für den Modellflugsport: DMFV-Engagement bringt erste Erfolge
Seit dem Bekanntwerden geplanter Einschränkungen für den Modellflugsport durch die Politik, engagiert sich der Deutsche Modellflieger Verband (DMFV) mit Nachdruck für den Erhalt dieser Sportart. Und das auf nationaler und europäischer Ebene. Dabei konnte der Verband erste Erfolge verzeichnen, die nur aufgrund seiner guten Vernetzung auf politischer Ebene und durch die breite Unterstützung an der Basis möglich wurden.
Der DMFV hat 2015 die Pläne der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), den Drohnen- und Flugmodellbereich zu reglementieren, als einziger Verband und unter Einbeziehung der European Modellhobby Association (EMA), umfassend kommentiert (siehe https://www.dmfv.aero/presse/dmfv-sieht-easa-plaene-kritisch). Die Kritik ist auf fruchtbaren Boden gestoßen und viele Argumente des DMFV wurden von der EASA aufgegriffen. Diese macht daher jetzt ihren aktuellen Ausführungen deutlich, dass der Modellflug bereits ein hohes Maß an Sicherheit erreicht hat, was bei zukünftigen Durchführungsbestimmungen berücksichtigt werden soll. Diese Differenzierung war bisher nicht vorgesehen. Folglich gelte es Regeln zu entwickeln, die den Modellflug nicht beeinträchtigen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die vom DMFV bereitgestellten Fachinformationen von der EASA als ausreichend akzeptiert werden, um ihre Forderung nach einem Mindestmaß an Kenntnissen der Luftfahrtvorschriften für Piloten zu erfüllen. Mit diesem ersten Erfolg auf europäischer Ebene hat der Verband eine gute Grundlage für eine Lösung auch auf nationaler Ebene geschaffen. An dieser wird seitens des DMFV ebenfalls gearbeitet. Auch hier mit zumindest ermutigender Tendenz.
Der DMFV hat nach Bekanntwerden der Pläne von Bundesminister Alexander Dobrindt, der unter anderem eine Flugobergrenze von 100 Meter für den gesamten Modellflugsport fordert, Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium geführt. Der Verband hatte von Beginn an erheblichen Widerstand gegen die Pläne angekündigt und zudem unmittelbar damit begonnen, eine konzertierte Aktion mit seinen 297 bayerischen Mitgliedsvereinen zu starten. Ziel war zunächst eine Bewusstseinsschaffung in der Parteispitze der CSU und in der Ministeriumsspitze sowie die Gesprächs- und Verhandlungsbereitschaft dieser beiden Zielgruppen herzustellen. Beides hat der DMFV erreicht. Minister Alexander Dobrindt hat dem Verband inzwischen Entgegenkommen signalisiert. Alle relevanten Entscheider haben zudem erkannt, dass die bisherigen Pläne überarbeitungsbedürftig sind.
Auch der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur im Deutschen Bundestag wurde kontaktiert und sensibilisiert. Als Beleg für den Erfolg des bisherigen Vorgehens darf folgende Passage aus einem Schreiben eines namhaften Bundestagsabgeordneten dienen, der Mitglied im besagten Ausschuss ist: „Zwischenzeitlich habe ich mich im Bundesverkehrsministerium kundig gemacht und mich für die Interessen Ihres Sports stark gemacht. Die diskutierten Regelungen sind Teil eines sehr frühen Entwurfes, so das Ministerium. Bislang sind nicht einmal die anderen Ministerien, die Länder oder die Fachverbände in diesen Entwurf offiziell miteingebunden worden. Daher war es positiv, dass der DMFV schon frühzeitig auf die drohende Problematik hingewiesen hat. In naher Zukunft soll ein Gespräch zwischen DMFV und der Leitungsebene des Bundesverkehrsministeriums stattfinden, um die Probleme zu erörtern und Lösungen zu finden. Es ist daher davon auszugehen, dass schon der nächste Entwurf, der sogenannte Referentenentwurf, auf die Bedürfnisse des Modellflugsports eingehen wird. Das BMVI wird auf jeden Fall die Belange der Modellflieger im Auge behalten, teilte man mir offiziell mit. Ich werde dies auch tun. Daher bitte ich Sie, mir Stellungnahmen und Analysen des DMFV zu diesem Thema zukommen zu lassen, wenn es etwas Neues gibt, damit ich zeitnah im Ministerium intervenieren kann.“
Der DMFV sieht momentan keine Veranlassung von seiner definierten Strategie abzuweichen. Zumal sowohl auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene eine generelle Flugobergrenze noch nicht vom Tisch ist. Man wird sich daher weiterhin mit dem gebotenen Nachdruck für die Interessen seiner Mitglieder und für den gesamten Modellflugsport in Deutschland einsetzen und je nach Lage umgehend zielgerichtete Maßnahmen planen und umsetzen. Der Verband ist aber zuversichtlich, in den anstehenden Gesprächen weitere Erfolge verzeichnen zu können.