Erinnerung an den Höhenweltrekord von Maynard Hill

In am 10. September 2015

Maynard Hill 6. Sept. 1970Am 6. September 1970 flog der US-Amerikaner Maynard Hill den bis heute gültigen Höhenweltrekord für Flugmodelle mit Verbrennungsmotor – daran erinnert derzeit die FAI. Es war Hills 4. Höhenrekord, und der Grund, dass er bis heute Bestand hat, liegt in der Leistung: „Catbird“ (so hieß das Modell) flog über 27.000 Fuß hoch! Und dabei hatte Hill auch noch zwei Fehler gemacht: Den knapp 1000 ml großen Tank für seinen Super Tigre 0.60 nur zu drei Viertel gefüllt und dann die Düsennadel zu mager eingestellt. Ansonsten wurde das Team hochprofessionell vom Radar eines Erprobungsgeländes für Lenkwaffen der Navy unterstützt (für die Höhenmessung); es verfolgte das Modell u.a. mit einem Questar Teleskop von 40facher Vergrößerung. Maynard Hill hat die aufregende Geschichte seines Höhenrekords selbst in „Flying Models“ Jan. 1971 erzählt. Fotos im flickr-Album https://www.flickr.com/photos/airsports_fai/sets/72157658130114911
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Pressemitteilung der FAI zum Rekord-Jubiläum (deutsche Version)
Bericht in „Flying Models“ Jan. 1971
Biographie Maynard Hill
Das Registrieren von Rekordflügen ist ein wesentlicher Teil der Arbeit des Office der FAI in Lausanne. In seinem Archiv findet sich die gesamte Geschichte des Fliegens und der Raumfahrt in Original-Dokumenten. Der Charles Lindbergh des Modellflugs ist Maynard Hill, der in der offenen Rekord-Kategorie F3 Aeroplane mit Verbrennungsmotor schon so ziemlich alle FAI Rekorde geflogen ist. Seine wohl größte Leistung war der Transatlantikflug vom 11. August 2003, der mit 3030 km und einer Dauer von 38 h, 52 min und 19 sec zumindest so lange ungebrochen bleibt, wie die CIAM die Rekordakten für autonom gesteuerte Flugmodelle geschlossen hält. Angesichts der jetzt verabschiedeten CIAM Wettbewerbsregeln für Drohnen dürfte es nicht mehr lange dauern, bis auch entsprechende Rekord-Bestimmungen neu eingeführt werden.
Mangel an Rekord-Möglichkeiten gibt es aber auch so nicht. Rund 200 stehen zur Wahl; knapp die Hälfte entfällt auf die 10 Raketenklassen, die jede wiederum sieben unterschiedlich starke Antriebe haben können. Etliche Rekorde müssen bei internationalen Meisterschaften geflogen werden (vier verschiedene Saalflugrekorde, Fesselflug-Teamrace F2C, Pylon Racing F3D und F5D), die meisten verlangen langwierige Vorbereitung und viel Organisation. Es gibt aber auch Rekordklassen, in denen Leistungen noch überschaubar sind – eine gute Chance, für immer in die FAI-Annalen zu kommen. Denn auch wenn ein Rekord überboten wird, bleibt der Eintrag erhalten – siehe http://www.fai.org/records/aeromodelling-spacemodelling