F3J-Trainingslager in Welzheim

In am 27. Juli 2016

F3J_01Am kommenden Wochenende beginnt die diesjährige F3J-Weltmeistetrschaft in Slowenien, die bis zum 07. August dauert. Bereits drei Wochen vor Abfahrt zur Weltmeisterschaft traf sich das Deutsche F3J-Team zu einem abschließenden Trainingslager im schwäbischen Welzheim. Mannschaftsführer Jürgen Reinecke sammelte sein 17 köpfiges-Team, um letzte Tests zu machen und alle Vorbereitungen zu erledigen.
Bereits am Freitag trafen die meisten Teammitglieder ein und es wurde frei geflogen. Auf dem idealen Trainingsgelände, dem Flugplatz der Modellflieger Gruppe Welzheim, konnten die WM-Piloten und auch die Helfer einige schöne Flüge absolvieren. Abends ging es ins „Stadion“, eine Leinwand am Clubheim, ein Beamer und schon konnten alle die Fußball-EM in gemütlicher Runde verfolgen.

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Die geringste Sinkrate beim Floaten betrug 0,26 Meter pro Sekunde

Am Samstag Morgen dann die negative Überraschung, es regnete immer wieder. Da es keinen Sinn machte, die Modelle aufzubauen und in den Regen zu legen, wurde damit begonnen, die WM-Seile zu machen. Heinz-Bernd Einck von EMC-Vega hat das Team wieder mit rund 10 Kilometer Seilen der Sorten Speedline und Megaline ausgerüstet. Da diese Seile auf großen Trommeln geliefert werden, mussten die Seile auf 150-Meter-Stücke abgeschnitten und auf die kleinen Trommeln gewickelt werden. Vor dem erneuten „Auftrommeln“ der Seile wurden sie für 15 Minuten gestreckt. Dadruch wird vermieden, dass sich die Seile sich bei der WM zu sehr längen und damit die Gefahr besteht, dass ein Pilot unbeabsichtigt mit einem zu langen Seil startet und dann eine Null-Wertung bekommt. Das Team setzt bei der WM 1,2-, 1,3-, 1,5- und 1,7-Millimeter-Megaline- und 1,3-Millimeter-Speedline-Seile ein. Insgesamt wurden über 60 Seile, verteilt auf die verschiedenen Seilstärken, vorbereitet.
Nachmittags war es dann trocken und es konnte geflogen werden. Da der Wind auffrischte, war es die passende Gelegenheit, um die Sturmmodelle zu testen. Hier leisteten die Läufer Schwerstarbeit. Immer wieder wurde geschleppt, um die Modelle auf Höhe zu ziehen. Um aus den Starts auch Rückschlüsse ziehen zu können, wurden die Modelle mit einem Altis, einem Logger von Aer-O-Tec, ausgerüstet. Es zeigte sich, dass mit einem 150 Meter langen 1,5-Millimeter-Megaline-Seil im Direktschlepp Höhen bis zu 240 Meter erzielt wurden.

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Beim Schnellstart wurde nach 0,5 Sekunden in einer Höhe von rund 12 Meter ausgeklinkt

Kurz vor Feierabend wurde dann noch die Winde aufgebaut, um für die Floating-Tests am nächsten Morgen vorbereitet zu sein. Bevor es dann wieder ins Stadion ging, gab es noch einige von Junioren-Teammanager Darius Mahmoudi vorbereitete Team-Spiele. Völlig ohne Bezug zum Fliegen, konnten drei Teams gegeneinander um Punkte kämpfen. Jeweils sechs Team-Mitglieder mussten sich im Kampf um Punkte gegenseitig helfen, um gegen die anderen Teams zu bestehen. Eine tolle Aktion, die allen viel Spaß gemacht und gezeigt hat, dass alle super miteinander harmonieren.

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Anschließend konnte im Schuss noch eine Höhe von knapp 90 Meter erreicht werden

Der Sonntag begann bereits um 4.30 Uhr. Die Modelle wurden im Dunkeln aufgebaut und beim allerersten Licht startete der erste Pilot sein Modell. Dabei ging es darum, zu prüfen, ob die Modelle für das Floaten, also das Fliegen ohne Thermikunterstützung, gut eingestellt sind. Beim Floaten konnten wir für das geringste sinken einen Wert von 0,26 Meter pro Sekunde ermitteln. Dieser Wert verspricht die Möglichkeit, mit einem guten Start die geforderten Zeit abgleiten zu können, auch wenn es keine Thermik Unterstützung gibt. Bei den Tests zeigte sich, dass die Senioren-Piloten ihre Modell bestens eingestellt hatten. Bei den Modellen der Junioren wurden noch kleinere Änderungen vorgenommen, bis auch bei ihnen die Einstellungen passten.
Danach sollten noch Landungen und Schnellstarts trainiert werden. Da auch bei den Schnellstarts der Logger eingebaut war, konnten wir die Starts auswerten. So konnten die drei Senioren-Piloten ähnliche Schnellstarts zeigen. Nach rund 0,5 Sekunden wurde in einer Höhe von etwa 12 Meter ausgeklinkt und anschließend konnte im Schuss noch eine Höhe von knapp 90 Meter erreicht werden. Beste Voraussetzung, um eine gute Zeit fliegen zu können.
Zum Abschluss des harmonischen und kameradschaftlichen Wochenendes gab es noch ein Landetraining. Mit Wettbewerbssignalisierung wurde 3 Stunden lang Landung auf Landung trainiert. Jeweils die drei Junioren und die drei Senioren flogen nach einem Start am Gummi einen 1-minütigen Landeanflug und mussten dann auf dem Punkt landen. Ein Schiedsrichter vergab Punkte, zwei für den Besten, einen Punkt für den Zweiten. Der schlechteste ging leer aus. Hier entwickelten alle Piloten einen großen Ehrgeiz und zeigten hervorragende Leistungen.
Nach diesem Trainingslager zeigt sich das Deutsche Team bestens vorbereitet für die Weltmeisterschaft im slovenischen Vipava. Jetzt müssen alle im Team nur noch das nötige Glück zur passenden Zeit haben.